Zahnerkrankungen vorbeugen und erkennen.
Der gesunde Mund
Die Zähne
Bei einem gesunden Zahn ist der schmerzempfindliche Kern (Dentin) vom schützenden Zahnschmelz bis hinab unters Zahnfleisch umgeben. Der Schmelz ist für wasserlösliche Stoffe geringfügig durchlässig. Unter anderem für seine wichtigen Bestandteile Kalzium, Phosphat und Fluorid.
Beim Durchbruch eines Zahnes ist der Schmelz anfällig für chemische Einwirkungen. Nach einer Phase der Reifung entwickelt er aber eine gewisse Widerstandsfähigkeit, etwa gegen Säuren.
Der Schmelz besitzt keine Schmerzsensoren; ein Zahnschaden verursacht erst Schmerzen, wenn er das Dentin erreicht. Denn das Dentin ist durchwachsen von Zellfortsätzen, die Reize an die Nervenfasern des Zahnmarks weitergeben. Ist also das Dentin einer Berührung, einer Temperaturschwankung oder chemischen Einwirkungen (süss/sauer) ausgesetzt, macht sich das in Schmerzen bemerkbar.
Der Zahnhalteapparat
Zum Zahnhalteapparat (Parodont) gehören das Zahnfleisch (Gingiva), das knöcherne Zahnfach (Alveole) und die Wurzelhaut (Desmodont).
Bei einem gesunden Zahnhalteapparat umgibt das Zahnfach die ganze Zahnwurzel. Das Desmodont ist von zahlreichen Bindgewebefasern durchzogen, die die äussere Wurzelschicht (Zement) im Kieferknochen verankern und sogenannte Saumzellen kleben das Zahnfleisch wie eine Manschette an den Zahnschmelz. Sie ermöglichen eine Abdichtung des darunterliegenden Gewebes gegen die Mundhöhle.
Speichel
Der Speichel ist unentbehrlich für selbstverständliche Tätigkeiten wie die Nahrungsaufnahme und das Sprechen. Er besitzt aber auch weitere Eigenschaften, die für die Gesunderhaltung der Zähne grundlegend sind: Er spült Speisereste weg, macht Säuren unschädlich und enthält viel Kalzium und Phosphat. Dort wo Speichel ungehindert den Schmelz umspülen kann, bleibt dieser gesund. Schlafen wir, so wird die Speichelproduktion gedrosselt. Während dem Schlaf entfällt somit die schützende Wirkung des Speichels weitgehend.
Bakterien (Plaque)
Die feuchtwarme Mundhöhle bietet ideale Bedingungen für die Ansiedlung und das Wachstum verschiedener Bakterien. Diese schützen teilweise vor Krankheiten und gehören zu einem gesunden Mund.
Einige Bakterienarten besitzen aber die Fähigkeit, sich auf harten Zahnoberflächen zu verankern und dort einen bakteriellen Zahnbelag (Plaque) zu bilden. Dieser wächst auch auf verschiedenen Kronen, Brücken, Prothesen und Zahnspangen, bevorzugt auch entlang des Zahnfleischrandes.
Wenn die Bedingungen stimmen, können sich Bakterien sehr schnell vermehren und sind bereits nach wenigen Tagen ohne Mundhygiene von blossem Auge sichtbar.
Um eine gute Mundgesundheit zu erhalten, muss die Plaque regelmässig durch eine professionelle Zahnreinigung entfernt werden.
Zahnstein
Zahnstein ist mineralisierte Plaque. Hauptsächlich stammen die dazu benötigen Mineralien (Oktakalziumphophat und Hydroxylapatit) aus dem Speichel und dem Exsudat der Zahnfleischtasche. Der Zahnstein kann sich oberhalb wie unterhalb des Zahnfleisches festsetzen. Die Prädilektionsstellen sind vor allem die Innenseiten der unteren Frontzähne, sowie die Aussenflächen der oberen hinteren Backenzähne.
Bei der Zahnreinigung werden die Zahn- und Wurzeloberflächen oberhalb und unterhalb des Zahnfleisches mittels Ultraschall von Plaque und Zahnstein gereinigt. Ausserdem werden die Zähne poliert und hartnäckige Verfärbungen werden entfernt, dadurch erscheinen die Zähne weisser und gesünder.
Da der Zahnstein unterhalb des Zahnfleisches nicht ohne professionelle Reinigung entfernt werden kann, ist die Dentalhygiene unumgänglich. Beim Belassen des Zahnsteines kann es zu Zahnfleischerkrankungen (Parodontose) kommen. Deshalb ist es wichtig, die Zahnreinigung regelmässig 1-2x pro Jahr durchführen zu lassen, um Entzündungen vorzubeugen.